Gestern Abend trafen sich die Hamburger UX-Leute bei Tribal DDB, um etwas über Good Experience zu lernen.
Good Experience ist ein Projekt von Mark Hurst, Gründer und Leiter der
Consulting-Firma Creative Good (NYC). Marks Fokus liegt darauf, gute Nutzungserfahrungen / Nutzungserlebenisse zu fördern. Sein Good Experience Newsletter ist immer wieder vergnüglich zu lesen, und seine Sammlung kaputter User Experiences bei
ThisIsBroken.com führt auch immer wieder vor Augen, an welchen Stellen das große Ganze bei der Entwicklung aus den Augen verloren wurde. Seit 2003 veranstaltet er in New York die
so genannten GEL-Konferenzen ("Good Experience Live"); dieses Jahr (am 1.9.) wird es auch
die erste europäische GEL geben (die euroGEL in Kopenhagen).
Wir sahen uns gestern zunächst ein paar Video-Mitschnitte von der letzten GEL an und schalteten dann Mark live aus New York dazu (was auch mittels iChat relativ gut funktionierte, nachdem wir rausgefunden hatten, wie man meine Digicam dazu überreden konnte, nicht immer automatisch in Standby zu gehen). Mark kam sehr enthusiastisch rüber - jemand, der von einer Mission getrieben wird. Die Mission heißt: Gute Nutzungserlebnisse ermöglichen, Entwicklung ganzheitlich angehen, aus guten Nutzungserfahrungen lernen, sich begeistern lassen und diese Begeisterung in eigene Projekte tragen. Sympathisch macht ihn auch, dass er darauf besteht, kein Guru zu sein und keiner sein zu wollen - und dass er keinen Zirkus veranstalten will mit eingeflogenen Mehr-oder-weniger-Gurus à la Nielsen, Norman, Spool. Gegenüber den Europäern ist das für ihn auch ein Zeichen des Respekts - amerkanische Gurus einzufliegen, die dann den Europäern erklären, wie man gutes Design macht, erscheint ihm unangemessen.
Natürlich rührte er die Werbetrommel für seine euroGel, betonte aber auch, dass dies für ihn ein not-for-profit-Unternehmen sei. Wenn die Begeisterung gestern während der Videokonferenz sich eher in Grenzen zu halten schien, so täuschte dies - wie sich anschließend beim Bierchen zeigte, waren die meisten doch angefixt, und einige überlegen jetzt, wie sich eine Teilnahme doch noch ermöglichen lassen könnte :-) Also, vormerken: 1.9.2006, 8-18h, Kopenhagen (ggf. gibt es auch schon Veranstaltungen vom 31.8.). Von Hamburg kostet der Flug mit SAS hin und zurück 168€, die Teilnahme schlägt mit 500€ zu Buche.
Ach: auf der
Charlie-Todd-Website "ImprovEverywhere" findet sich auch eine
Beschreibung der Aktion "Look up more", wovon wir gestern leider nur einen Ausschnitt sehen konnten.
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